Ich lasse mich impfen, weil ein ausreichender Impfschutz in meinem Beruf als Apotheker im täglichen Kontakt mit gesunden und erkrankten Menschen unerlässlich ist und ich mit gutem Beispiel voran gehen möchte!
10 Fragen an Dominik Heuchel: Dominik Heuchel hat in Bonn Pharmazie studiert und ist seit 2017 approbierter Apotheker. Zurzeit arbeitet er als angestellter Apotheker in einer Apotheke in Bonn. Er engagiert sich seit 2018 ehrenamtlich im Verein für Impfaufklärung.
Wie lange liegt deine letzte Impfung zurück?
Meine letzte Impfung liegt jetzt knapp ein halbes Jahr zurück.
Wogegen hast du dich immunisieren lassen?
Im Zuge einer Reisevorbereitung habe ich mich gegen Tollwut impfen lassen. Zu dem Anlass habe ich auch meinen Hepatits-A- und Hepatits-B-Impfstatus auffrischen lassen.
In wie weit kommst du in deinem Beruf mit dem Thema Impfungen in Berührung?
Die Abgabe von Impfstoffen und die dazugehörige Beratung von Patienten und Ärzten ist Teil meines Arbeitsalltages in der Apotheke. Das reicht von der alljährlichen Grippeimpfung bis zur individuellen Reiseimpfung.
Warum ist ein ausreichender Impfschutz bei deinem Beruf von großer Bedeutung?
Bei einigen invasiven Vorsorgeuntersuchungen, wie zum Beispiel der Blutzuckermessung, ist ein ausreichender Impfschutz vorgeschrieben. Und natürlich komme ich in der Apotheke mit vielen Menschen und vor allem erkrankten Patienten in Kontakt. Ein ausreichender Impfschutz ist also sowohl zu meinem eigenen Schutz als auch dem meines beruflichen und privaten Umfelds unerlässlich.
Was sind deiner Meinung nach die größten Herausforderungen im Apothekenalltag in Bezug auf Impfungen?
Die größte Herausforderung aktuell im Alltag stellen für uns die immer wieder auftretenden Impfstoffengpässe dar. Es gilt sowohl den Arztpraxen als auch Privatpersonen zum schnellstmöglichen Zeitpunkt den benötigten Impfstoff zu liefern. Bei kurzfristigen Lieferengpässen muss man dann nach adäquaten Alternativen suchen.
Was ist der Grund für die wiederholten Engpässe bei der flächendeckenden Versorgung mit Impfstoffen?
Die Gründe hierfür sind vielfältig. Zum einen gibt es insgesamt nur relativ wenig Pharmakonzerne, die Impfstoffe produzieren. Zum anderen ist die industrielle Herstellung der Impfstoffe ein komplexer, sensibler Vorgang. Der Bedarf beziehungsweise die Produktion wird oftmals von den Herstellern Jahre im Voraus geplant. Fehlplanungen oder Änderungen im Bedarf durch neue Empfehlungen oder akute Fälle, können schnell zu einem Lieferengpass führen.
Welcher Möglichkeiten habt ihr in der Apotheke, um auf einen auftretenden Engpass zu reagieren?
Wir versuchen selbstverständlich erst einmal abzuklären, wie lange die Lieferschwierigkeiten beim Hersteller andauern. Bei bestehendem Zeitdruck müssen wir nach alternativen Impfstoffen suchen und in Absprache mit dem Arzt/der Ärztin nach Lösungen suchen. In der Regel gibt es eine mögliche Alternative. Der Austausch ist allerdings komplizierter als es bei einem herkömmlichen Arzneimittel der Fall ist.
Was lässt sich deiner Meinung nach noch verbessern beim Impfgeschehen?
Die immer wieder auftretenden Lieferengpässe sind sicherlich ein Punkt, an dem weiterhin gearbeitet werden muss. Darüber hinaus kann noch mehr Aufklärung über die Vorteile und die möglichen Nebenwirkungen von Impfungen betrieben werden, da meiner Meinung nach immer mehr Menschen dem Thema Impfen skeptisch gegenüberstehen.
Wie hältst du deinen eigenen Impfstatus immer auf dem Laufenden?
Ich schaue immer mal wieder über meinen Impfpass und gleiche Ihn mit den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO). Die sind umfassend und werden jährlich erneuert. Für jeden, der die Zeit dafür nicht findet, macht es Sinn, den Impfausweis einfach zum nächsten Arztbesuch mitzunehmen. Noch schneller geht sogar mit dem Angebot von „Impf dich – Get vaccinated“. Da kann man einfach ein Bild vom eigenen Impfausweis anonym hochladen und bekommt die Empfehlungen per E-Mail zugesendet.
Warum liegt dir das Thema Impfungen persönlich am Herzen?
Mit Hilfe von Impfungen haben wir die großartige Möglichkeit mit einem verhältnismäßig kleinen Aufwand und vergleichsweise geringem Risiko lebensbedrohliche, schwer behandelbare Erkrankungen vollständig zu beseitigen. Diese einzigartige Chance sollte nicht vertan werden und muss immer wieder in den Fokus der Allgemeinheit gerückt werden.