Soziale Verantwortung (Herdenschutz)

Wenn man sich impfen lässt, schützt man in erster Linie sich selbst (Individualschutz). Es gibt in einer Gesellschaft aber auch Gruppen von Menschen, die sich selbst nicht impfen lassen können. Diese sind u.a. Kleinkinder, Immunsupprimierte, Krebskranke sowie Menschen mit bestimmtem Allergien. Hinzu kommen Menschen, bei denen eine Impfung nicht wirkt (sog. non-responder, 5% im Fall von Hepatitis-B1). Diese Menschen haben keinen ausreichenden Impfschutz und sind den teilweise sehr gefährlichen Erregern hilflos ausgeliefert. Trotzdem gibt es spezifisch für jeden Erreger eine gewisse Impfquote, ab welcher man von einer sogenannten Herdenimmunität spricht. Übersteigt die Impfquote in einer Gesellschaft diesen Schwellenwert können sich Erreger nicht ausbreiten und erreichen dementsprechend auch nicht die ungeimpften Individuen der Gesellschaft, die meist deutlich anfälliger für Komplikationen von Krankheiten sind als Gesunde.

Die Impfquote, ab welcher man von einer Herdenimmunität spricht, ist abhängig von der Aggressivität des Erregers und liegt zwischen 83-94%. Was passieren kann, wenn diese Quote nicht erreicht wird, zeigen aktuelle Masernausbrüche in den USA und auch Deutschland. Zur Erinnerung: Masern sollten (v.a. in Europa) längst ausgerottet sein und können neben Hirn- und Lungenentzündungen, auch zu Taubheit und Tod führen.


  1. Walayat S. Recent advances in vaccination of non-responders to standard dose hepatitis B virus vaccine. World Journal of Hepatology. 2015;7(24):2503. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4621464